WÄRMEPUMPE
Die Wärmepumpe stellt aufgrund der geringen Wartung, der niedrigen Betriebskosten und der langen Lebensdauer eines der umweltfreundlichsten Heizsysteme dar, da keinerlei Schadstoffemissionen entstehen.
Wärme niedriger Temperatur (z.B. Erdwärme 0ºC, oder Brunnenwasser 10ºC) wird in Wärme hoher Temperatur (z.B. 50ºC) umgewandelt. Die in der Umgebung des Hauses – in Luft, Wasser oder Erdreich – gespeicherte Wärme (Wärmequelle) wird durch die Wärmepumpe entzogen und zusammen mit der Antriebsenergie an den Heiz- und Warmwasserkreislauf abgegeben.
Natürlich kann auch in einer Erweiterung ein Schwimmbad beheizt werden.
Als Wärmeabgabesystem bieten sich Niedertemperatur - Fußbodenheizungen und Wandheizungen ideal an, denn umso niedriger die Auslegungstemperatur der Wärmeabgabesysteme ist, desto höher ist (unter Voraussetzung einer genau dimensionierten Anlage) der momentane Wirkungsgrad (oder Leistungsziffer) der Wärmepumpe und desto niedriger sind die Heizkosten!
Die Leistungsziffer (oder COP - Wert) einer Wärmepumpe gibt das Verhältnis an, wie viel momentane Heizleistung mit einer Einheit Strom erzeugt wird. Eine Leistungsziffer von 4 bedeutet, dass 4 kW Heizleistung mit 1 kW Strom geliefert werden. 3 kW kommen kostenlos von Sonne und Umwelt oder Erdreich.
Wenn man die Leistungsziffer übers Jahr betrachtet, spricht man von der Jahresarbeitszahl (JAZ).
Welche Wärmequellen gibt es?
Wärmequelle Wasser
Ist Grundwasser in vertretbarer Tiefe und entsprechender Temperatur vorhanden, so erreicht man damit die höchsten Jahresarbeitszahlen aller Wärmepumpensysteme. Eine konstante Grundwassertemperatur von +8°C bis +12°C garantiert einen optimalen Heizbetrieb. Das Grundwasser wird vom Förderbrunnen zur Wärmepumpe und von dort zum 15 Meter entfernten Schluckbrunnen geführt.
Wärmequelle Erdwärme
Oberflächennahe Erdwärme ist zu 98% gespeicherte Sonnenenergie. Die Erdtemperatur hält dabei auch an sehr kalten Wintertagen das nötige Niveau für einen wirtschaftlich optimalen Betrieb. Es werden sogenannte Erdkollektoren im Erdreich verlegt, über die die Wärme aufgenommen wird. In diesen Erdkollektoren zirkuliert das Wärmeträgermedium, welches die Wärme aufnimmt und zur Wärmepumpe weiterleitet. Je nach Wärmeträgermedium im Erdkollektor unterscheidet man zwischen den Betriebsarten Direkterwärmung und Sole.
Direkterdwärme
Bei der Direkterwärmung zirkuliert das Arbeitsmittel der Wärmepumpe selbst als Wärmeträgermedium im Erdkollektor. Zwischenwärmetauscher und Soleumwälzpumpe entfallen.
Direkterdwärme-Systeme erreichen die höchsten Jahresarbeitzzahlen (JAZ) und damit die niedrigsten Betriebskosten aller heute bekannten Erdwärmesysteme.
Erdwärme-Sole
Bei der Sole-Variante zirkuliert als Wärmeträgermedium ein Wasser-Frostschutzmittelgemisch (Sole), das die Wärme aufnimmt und zur Wärmepumpe leitet.
Die Erdkollektoren können dabei auf verschiedene Arten verlegt werden:
- Bei ausreichend Platz (Gartenfläche) sind Flachkollektoren die preisgünstigste Lösung. Die Verlägefläche des Erdkollektors bei Neubauten beträgt je nach Bodenbeschaffenheit und Wärmebedarf des Hauses ca. das 1,5 bis 1,8 - fache der zu beheizenden Wohnfläche.
Bei Altbauten muss man je nach bestehender Wärmedämmung mehr rechnen. - Bei wenig vorhandenem Platz bieten sich Erdsonden (z.B.Tiefenbohrungen bis 120m) an.
Wärmequelle Luft
Scheiden Grundwasser und Erdreich als Wärmequelle aus, so ist es überall möglich die Außenluft als Wärmequelle heranzuziehen. Besonders geeignet ist diese Wärmequelle auch für die Nachrüstung oder bivalent betriebene Anlagen. Durch die in der Wärmepumpe integrierte Abtaueinrichtung ist eine einwandfreie Funktion bis unter -15°C gegeben.
Bewährt haben sich Split-Geräte: Aufstellung der Wärmepumpe geschützt im Haus und Aufstellung des Verdampfers verlustfrei im Freien.
Die Luft - Wärmepume hat die geringsten Jahresarbeitszahlen unter den Wärmepumpensystemen, erfordert aber auch im Vergleich den geringsten baulichen Aufwand.
Wärmepumpe nur für Warmwasser
Natürlich kann eine Wärmepumpe als "kleine" Lösung auch nur zurWarmwasserbereitung verwendet werden. Die Energiebereitstellung aus der Umgebungsluft (z.B. aus dem Raum Kesselhaus oder von aussen Frischluft) ist die Energie die wir nicht ungenutzt vergeuden wollen. Die eingebaute Hochleistungs-Wärmepumpe macht dies möglich. Im 300 l Speicher ist ausreichend Warmwasser für einen Mehrpersonen-Haushalt. Die Geräte sind betriebssicher und geräuscharm und eliminieren auch Legionellen wirksam. Zusatznutzen einer Warmwasserwärmepumpe sind z.B. Entfeuchtungsmöglichkeiten oder Kühlung eines bestimmten Raumes ( z.B. Lagerung von Lebesmittel).